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Was ist das Autoimmune Brain Panel?

Das Autoimmune Brain Panel ist eine Blutanalyse und misst die Konzentration von 5 verschiedenen Autoimmunantikörpern, die sich gegen bestimmte Bereiche im Gehirn richten und damit eine breite Palette von neuropsychiatrischen Störungen wie Ängste, Depression, Hyperaktivität, Konzentrationsprobleme, Lernstörungen, Schlafstörungen auslösen sollen. Früher wurde diese Untersuchung auch Cunnigham-Panel bezeichnet.
Welche Parameter werden im Autoimmune Brain Panel untersucht?
In dieser Blutuntersuchung werden die nachfolgenden fünf Marker bestimmt:
- Antikörper gegen Dopamin-D1-Rezeptor (DRD1)
- Antikörper gegen Dopamin-D2L-Rezeptor (DRD2L)
- Antikörper gegen Lysogangliosid-GM1 (LYSO-GM1)
- Antikörper gegen Tubulin (TUB)
- CAM Kinase II (CaM KII)
Was ist das besondere am Autoimmune Brain Panel?
Stark vereinfacht ausgedrückt, geht man bei vielen neuropsychiatrischen Beschwerden von psychischen und/oder neurologischen Ursachen aus und wird diese auch dementsprechend behandeln. So werden Ängste mit entsprechenden angstlösenden Medikamenten behandelt, Depressionen mit einem Antidepressiva und so weiter.
Ein positiver Test vom Autoimmune Brain Panel weist allerdings darauf hin, dass die neurologischen und/oder psychiatrischen Beschwerden des Patienten möglicherweise auf eine Autoimmunstörung zurückzuführen sind und nicht auf eine klassische neurologische oder psychiatrische Störung. Und gerade dieser Aspekt ist aus therapeutischer Sicht von enorm großer Bedeutung.
Sofern die Beschwerden nämlich nicht ursächlich psychisch hervorgerufen werden, sondern aufgrund von körperlichen Autoimmunprozessen entstehen, muss natürlich auch die Therapie diesen Umstand für optimale Therapieergebnisse berücksichtigen und entsprechend angepasst werden.
Welche Symptome sollen mit dem Autoimmune Brain Panel in Verbindung stehen?
Antikörper gegen Dopamin-D1-Rezeptor
Bei Personen mit erhöhten Autoantikörperspiegeln gegen den Dopamin-D1-Rezeptor treten typischerweise psychiatrische Symptome auf, einschließlich Psychosen.
Weitere Beschwerden können Stimmungsschwankungen, Ängste, Depression, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Aggression und Wutverhalten sein.
Antikörper gegen Dopamin-D2L-Rezeptor
Bei Personen mit erhöhten Spiegeln von Autoantikörpern gegen den Dopamin-D2-Rezeptor treten typischerweise Bewegungsstörungen und Impulsivität auf.
Weitere Beschwerden können Chorea, choreaähnliche Bewegungen, Hyperaktivität, Zittern und unwillkürliche Bewegungen sein.
Antikörper gegen Lysogangliosid-GM1
Personen mit erhöhten Spiegeln von Autoantikörpern gegen Lysogangliosid GM1 zeigen typischerweise neuropathische Symptome, einschließlich Tics.
Weitere Beschwerden können Neuropathie, Gelenkschmerzen, Bindegewebsprobleme, Tics und Kopfschmerzen sein.
Antikörper gegen Tubulin
Personen mit erhöhten Spiegeln von Autoantikörpern gegen Tubulin leiden typischerweise unter kognitiven Beschwerden, Zwangsstörungen und Hirnnebel.
Weitere Beschwerden können Konzentrationsschwäche und Gedächtnisprobleme sein.
CAM Kinase II
Personen mit erhöhten CaMKII-Spiegeln weisen häufig unwillkürliche Bewegungen und Symptome einer adrenergen Aktivierung auf.
Weitere Symptome können Kampf- oder Fluchtverhalten, sensorische Anomalien, Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungslabilität und Einnässen sein.
Neuropsychiatrische Beschwerden durch Autoimmunprozesse
In diesem Video erklärt Dr. Craig Shimasaki, wie das Autoimmune Brain Panel (auch als Cunningham-Panel bekannt) Therapeuten unterstützen kann, festzustellen, ob neuropsychiatrische Beschwerden wie Zwangsstörungen, Tics, Angstzustände und Stimmungsschwankungen durch eine Autoimmunstörung verursacht werden könnten.
Was kostet die Analyse und wo kann Sie durchgeführt werden?
Die Laborkosten für das Autimmune Brain Panel liegen aktuell bei 995 US-Dollar und sind damit eine ziemlich große Investition.
Die Analyse kann im deutschsprachigen Raum nur durch einen versierten Therapeuten (Arzt oder Heilpraktiker) veranlasst werden und ist aufgrund des notwendigen Express-Versands auch mit einigem organisatorischen Aufwand verbunden.
Die Untersuchungsdauer beträgt laut Aussage des Labors ca. 4 Wochen.
Mein Fazit
Es ist erfreulich, dass sich besonders im Bereich der neuropsychiatrischen Beschwerden langsam eine immer differenziertere Betrachtungsweise auf die vermeintlichen neurologischen bzw. psychischen Beschwerden ergibt.
Gleichzeitig ist diese Sichtweise und Bekanntheit im deutschsprachigen Raum noch nicht sehr verbreitet. Es wird daher noch viel Aufklärungsarbeit notwendig sein bis jedem Betroffenem solch eine differenzierte Diagnostik zu Teil werden wird.
In meiner Labordiagnostik von betroffenen Patienten mit Ängsten, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Hyperaktivität, Tics und dergleichen mehr, habe ich aufgrund der verhältnismäßig hohen Laborkosten des Autoimmune Brain Panels bislang auf diese Testung verzichtet und mich auf die im deutschsprachigen Raum vorhandenen Laboranalysen beschränkt.
Der Vorteil meiner „Ursachenmedizin“ ist dabei, dass es stets um eine Regulation des Gesamtsystems geht, so dass die Testung von solch spezifischen Autoimmunprozessen in seiner Bedeutung etwas zurücktritt. Es kann hilfreich sein, diese Prozesse schwarz auf weiß zu kennen und gerade gegenüber anderen Ärzten, Kliniken und Therapeuten „beweisen“ zu können, wenn sich über das Autoimmune Brain Panel entsprechende Autoimmunstörungen auffällig zeigen.
Aus Sicht meiner Ursachentherapie spielt dies allerdings eine nachrangige Rolle, geht es doch sowieso um eine Balancierung des Immunsystems, eine Reduzierung von Entzündungsprozessen und eine grundlegende Stabilisierung des Betroffenen.
Haben Sie schon Erfahrungen mit dem Autoimmune Brain Panel oder dem früheren Cunnigham Panel gemacht? Schreiben Sie mir gerne dazu Ihre Erfahrungen.
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